Transgene Nutztiere
Parallel zur Entwicklung genetisch veränderter Pflanzen, jedoch von der Öffentlichkeit nicht so wahrgenommen, arbeiten Wissenschafter seit den 1980ern an der Entwicklung genetisch veränderter Tiere. An etlichen Tierrassen, wie Schafen, Schweinen oder Rindern, wurden bereits Versuche durchgeführt.
Bei transgenen Nutztieren werden genetische Veränderungen mit unterschiedlichen Zielsetzungen vorgenommen. Die Zielsetzungen sind mannigfaltige. Einerseits geht es um die Wachstumsbeschleunigung, also die Erhöhung der Produktivität durch schnelleres Erreichen des Schlachtgewichtes, andererseits gibt es Bemühungen in Richtung erhöhter Krankheitsresistenz und veränderter Produktqualität.
Die meisten Experimente wurden bislang an Fischen vorgenommen, da bei diesen im Vergleich zu Wirbeltieren weniger Komplikationen auftauchen. In den Laboratorien schwimmen schon genetisch veränderte Fische. Ein Unternehmen hat Gen-Lachs bereits zur Marktreife entwickelt. Die Zulassung wurde jedoch noch nicht erteilt.
Bei transgenen Fischen führt die genetische Veränderung selbstredend zu enormen Wachstumssteigerungen. So sollen transgene Lachse durchschnittlich 11-mal so schwer sein wie normale Lachse. Doch auch hier spielt der Körper nicht mit. Das enorme Wachstum führt zu Tumoren, Deformationen des Kopfes und der Körperteile, abnormem Kiemenwachstum u. v. m.
Prinzipiell ist anzunehmen, dass bei Verzehr solcher Fische ein erhöhtes Allergierisiko entstehen könnte. Es ist auch nicht auszuschließen, dass diese Fische unerwartete Toxine produzieren. Die gesundheitlichen Folgen für den Menschen sind noch nicht abzusehen.
Klar erkennbar sind die ökologischen Risiken. Falls transgene Fische in Aquakulturen an Meeresküsten gezüchtet werden, ist es nur eine Frage der Zeit, wann die ersten Tiere den Käfigen entkommen und das Meeressystem außer Kontrolle gerät.